Biodiversität

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Die Biodiversität oder auch biologische Vielfalt ist durch den Klimawandel und unsere aktuelle Landnutzung stark bedroht. Die Geschwindigkeit des Klimawandels wird voraussichtlich dazu führen, dass die Pflanzen- und Tierwelt nicht in diesem Tempo durch Anpassung Schritt halten kann.

Noch dazu kommen die vielmals begrenzten bzw. suboptimalen Lebensbedingungen - diese lassen sich jedoch durch vielfältige Maßnahmen, vor allem auch kleinräumig, verbessern. Gerade im ländlichen Raum hat die Bevölkerung durch private Grünflächen viele Möglichkeiten etwas für die regionale und lokale Biodiversität zu tun.

Hier finden Sie einige Anregungen für naturnahes und klimafreundliches Gärtnern:

→ artenarme Rasenflächen verringern, Mähroboter in längeren Intervallen mähen lassen und Gänseblümchen eine Chance geben

→ sogenannte Schottergärten vermeiden - sie haben neben ihren negativen Auswirkungen auf die lokale Biodiversität auch negative Auswirkungen auf das Mikroklima sowie die lokale Versickerung von Regenwasser. Pflegeleichte Alternative können hier heimische Gehölze, Stauden, ein Kräutergarten oder Bodendecker wie Fetthenne und Polsterphlox sein.

→ die Anwendung von Pestiziden vermeiden

"wilde Ecken" mit Laubhaufen, Heckenschnitt und Steinhaufen zulassen - sie dienen als Lebensraum und Nistmaterial-Quelle

heimische Pflanzen zur Anlage des Gartens verwenden

→ auf torffreie Blumenerde achten, um die CO2-Senke Moor zu schützen - bspw. die regionale, torffreie Blumen- und Pflanzenerde des AWV

→ Nistmöglichkeiten zur Verfügung stellen

→ eine Blühwiese als Nahrungsquelle für Insekten anlegen

→ auch Insekten und Vögel brauchen Wasser - ein (Mini-)Teich oder Vogeltränken mit frischem Wasser bringen gerade an heißen Tagen abkühlung

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Regionale Fördermittel

Falls Sie ein größeres Projekt vorhaben, ganz egal ob als Verein oder Privatperson, können Sie sich für eine Finanzierungshilfe an die Stiftung für Umwelt und Naturschutz im Landkreis Vechta (SUN) unter www.sun-vechta.de wenden.

Die Stiftung wurde 1991 durch den Kreistag des Landkreises Vechta gegründet und ihr Ziel ist es, Umwelt- und Naturschutzmaßnahmen im Landkreis zu initiieren und zu fördern.

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Blühwiese oder Blühstreifen anzulegen ist eine beliebte Maßnahme zur Förderung der Artenvielfalt. Auch kleine Bereiche haben hier schon einen großen positiven Effekt für die Insektenwelt.

Achten Sie darauf, dass es sich bei der Blühmischung um eine regionale Saatgutmischung handelt. Idealerweise legen Sie die Wiese für mehrere Jahre/mehrjährig an - so kann die Fläche auch als Refugium im Winter genutzt werden.

Die meisten Blühmischungen bestehen aus Arten, die nährstoffarme Böden bevorzugen. Eine regelmäßige Düngung mit Kompost oder Mist ist auf diesen Flächen nicht zu empfehlen, das fällt gerade dem ländlich-landwirtschaftlich geprägten Gärtner schwer.

Die SUN fördert die Anlage von mehrjährigen Blühstreifen und -flächen ab einer Größe von 500 m² finanziell. Der Zuschuss beträgt pro 1.000 m² Fläche im ersten Jahr 150 € und für jedes weitere Jahr 50 € (insgesamt drei Jahre förderfähig). Darin enthalten sind die Kosten für das Saatgut und den Füllstoff, für die Herstellung der Saatfläche und für den jährlichen Pflegeschnitt.

Für die Anlage kleinerer Blühflächen stellt die SUN kostenfrei Saatgut zur Verfügung.

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Quelle: Pixabay

Nistmöglichkeiten schaffen Sie, indem Sie beispielsweise ein Insektenhotel und Nistkästen für Vögel auf Ihrem Grundstück zur Verfügung stellen. Eine "wilde" Ecke mit Strauchrückschnitten, Laub usw. in Ihrem Garten dulden oder eine sogenannte "Benjeshecke" aus Totholz anzulegen hilft ebenfalls.

Hier finden Sie eine tolle Anleitung, die die Unterschiede von gut gemeinten und gut umgesetzen Insektenhotel aufzeigt: Beispiele für Insekten-Nisthilfen.

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Dachflächen nicht vergessen!

Gründächer bieten die folgenden Vorteile:

→ Biodiversitätsförderung (Lebensraum für Pflanzen und Tiere)

→ Regenwasserrückhalt

→ Filterfunktion (Wasser- und Luftschadstoffe, Staub)

→ positive Auswirkungen auf das Mikroklima

→ Schutz der Dachabdichtung und Wärmedämmung des Gebäudes - dadurch bedingte Energieeinsparung

Auch in Kombination mit einer Photovoltaikanlage gibt es einen entscheidenden Mehrwert: Während sich ein Kiesdach im Hochsommer schnell bis zu 90 °C aufheizt, bewirkt die Begrünung des Daches eine  Umgebungstemperatur von nur 30 °C bis 35 °C. Da die Leistungsfähigkeit von Photovoltaikmodulen mit jedem Kelvin um bis zu 0,5 % abnimmt, steigert eine Dachbegrünung messbar den Gewinn der Anlage.

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Hier finden Sie ein paar nützliche Verlinkungen zu klimafreundlicher, naturnaher Gartengestaltung:

Ein Flyer des Landkreises Vechta zur naturnahen Gartengestaltung.

Broschüre zu klimafreundlichen Vorgärten im Rahmen eines LEADER-Projektes am Niederrhein

Tipps für mehr Klimaschutz im Garten des NABU

Tipps zur Gartengestaltung mit unterschiedlichem Schwerpunkt (Klima, Biodiversität, Stauden, Gehölze, Mulch, uvm.) der Gartenakademie Rheinland-Pfalz

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Projekt Bienenfeld

Die Stadt Dinklage ist Pate im Projekt "Bienenfeld" der Familie Meyer zu Höne. Auf den Feldern der Familie aus der Dinklager Bauerschaft Höne werden durch die Patenschaften Blühflächen für Wildbienen und Insekten aller Art geschaffen. Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter www.bienenfeld.eu.

Bienenfeld-Blühfläche, Foto: B. Meyer zu Höne